Letzten Dienstag war es soweit. Meine erste Leistungsdiagnose.
Hierbei wird mittels verschiedener Parameter (Herzfrequenz, Atmung und Laktatwert) der Trainingszustand ermittelt.
Wenn jemand fragt, ob das nicht ein wenig übertrieben ist für einen Freizeitsportler, antworte ich mit einem klaren Jein. Einerseits stimme ich zu, ich bin nunmal kein Profi und brauche das nicht. Jedoch, wenn man so verrückt ist wie ich, ist die Leistungsdiagnose ein gutes Mittel um sich selbst zu befriedigen. Schließlich bekomme ich aufgezeigt, ob die Schinderei des vergangenen Jahres, die vielen schönen Km in Berlin/Brandenburg oder die stupiden Stunden auf der Rolle, effektiv war.
Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Zusammen mit Armin, meinem guten Freund und Stammdolmetscher ging es zum Neutzner Coaching. Christoph Neutzner ist Sportwissenschaftler, der viel Erfahrung auf dem Gebiet hat und vor allem eng mit meiner Trainerin Regina Marunde zusammenarbeitet.
Umziehen, mein geliebtes Rad wurde aufgebaut und los ging es. Zuerst ganz leicht und dann immer schwerer, bis zu dem Punkt wo es nicht mehr ging. 194 zeigte die Herzfrequenz an. Uff .
Alle 5 Minuten wurde meinem Ohrläppchen Blut abgenommen, um den Laktatwert zu ermitteln. Irgendwie schon profimäßig alles. Zudem trug ich eine Atemmaske, um meine Sauerstoffverarbeitung während der Belastung zu messen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich habe mir im vergangenen Jahr gute Grundlagen geschaffen. Sauerstoffwerte waren gut bis sehr gut. Defizite bei der Kraft, was aber bei einer NF2 bedingten Polyneuropathie nicht verwunderlich ist. Trotzdem lasse ich es nicht als Ausrede gelten und werde ab sofort vermehrt Kraft trainieren. Nicht im Fitnessstudio sondern auf dem Rad. Das werden viele (schön) schmerzhafte Km bergauf, denn es heißt jetzt Höhenmeter sammeln.
Abschließend kann ich sagen, dass sich die Leistungsdiagnose für mich gelohnt hat. Zum einen, um mein Training zu optimieren, um zu sehen wo ich Leistungsmäßig stehe, aber für mich noch wichtiger, ich habe daraus eine Menge Motivation gezogen, mich die nächsten Monate auf dem Rad zu quälen, um meine Ziele zu erreichen.