Der Berliner Velothon ist nun schon einige Zeit Geschichte. Er fand am 18.06.17 statt. Ich möchte es trotzdem nochmal mit euch teilen, da es für mich ein sehr toller ja und auch wichtiger Velothon war.

Es war meine 4. Teilnahme. Solange trainiere ich jetzt auch auf dem Rennrad.

Aber zuerst kurz zum Rennen.

Leider musste mein guter Freund Maxe absagen. NF2 ist ein Arsch.

Das wichtigste, es war trocken und die Sonne hat geschienen. Vor dem Start plötzlich das Bedürfnis die Blase nochmal zu entleeren. Eigentlich nichts ungewöhnliches und nicht erwähnenswert, wenn mein Startblock dieses Jahr nicht direkt am Denkmal für die ermordeten Juden Europas gewesen wäre. Dort kann ich schlecht pinkeln 😉 Also zwei Straßen weiter ein Gebüsch gesucht und gefunden. Ich komme zurück und mein Startblock ist voll. Das hieß Start von außerhalb des Blocks. Ich war aber nicht alleine. Dann ging es endlich los. Das erste Gänsehautfeellng als ich die Startlinie am Potsdamer Platz überfahre.

Mein Plan war mir sofort ein schnelles Hinterrad zu suchen und mich daran festzubeißen. Am liebsten in einer guten Gruppe zu fahren. Dieser Plan ging vom Start an auf. Naja bis zur ersten nennenswerten Steigung. Da macht mir dann meine Polyneuropathie einen Strich durch die Rechnung und ich verliere das gute Hinterrad. Das erste Mal ist die Herzfrequenz am oberen Limit. Aber ich bin ja gut trainiert.

Ich habe schnell wieder Anschluss an eine Gruppe der ich dann bis 10 km vor dem Ziel begleiten konnte. Den gefürchteten Willi (war mal Bergwertung der Tour de France) gut gemeistert, über die Krone gebrettert und dann Rock`n Roll durch Berlin.

Bei mir zu Hause vorbei, über das Tempelhofer Feld (ehemaliger Flughafen), Neukölln, Oberbaumbrücke … links ab. Boom plötzlich standen wir einer Wand des Gegenwindes gegenüber. Mein Gruppe wurde auseinandergesprengt. Glücklicherweise überholte mich just an dem Punkt ein kleines Grüppchen von drei Fahrern. Irgendwie habe ich es geschafft mich dort ans Hinterrad zu klemmen. Ich blieb dann auch schön hinten mehr war nicht möglich. Zehn km am Limit. Rennradfahrer sind eine Art Masochisten. Ich fand den „Schmerz“ geil.

Vorbei an der Goldelse ging es auf die Zielgerade die Straße des 17. Juni. Nochmal 1000m alles geben. Und swoosch ins Ziel. Die Durchfahrt wieder sehr emotional für mich. NF2 wieder ein Schnippchen geschlagen. Dass es ein ausgewachsener Schnapper war sollte sich später zeigen.

Mein Radcomputer zeigte mir einen Schnitt von 29 an. Nicht übel.

Die Überraschung dann beim Wohlverdienten Kaffee und Kuchen in meinem Stammkaffee, als ich in die offizielle Ergebnisliste schaute. Denis Rech: Durchschnittgeschwindigkeit 30,xx km/h

Hammer Für mich war und ist diese 30 eine Schallmauer auf die ich 4 Jahre, seitdem ich trainiere hinarbeite. Diese Zahl erreicht zu haben bedeutet mir soviel. Es zeigt mir was trotz NF2, trotz Polyneuropathie, trotz fehlender bzw gestörter Muskulatur in den Beinen möglich ist.

Mit dieser 30 habe ich NF2 so richtig eins aufs Maul gegeben. Ein großer Dank gilt Regina Marunde die mich seit 3 ? Jahren begleitet und mein Training gestaltet. Für manch eine Einheit verfluche ich sie, aber das muss sie ja nicht wissen 😉

Die Überschrift zeigt übrigens  die Durchschnittsgeschwindigkeiten aller meiner 4 gefahrenen Velothons. Nicht schlecht die Entwicklung oder?

Mein nächstes Ziel: Die 30 knacken Solo ohne Windschatten. Nächster Versuch beim Rodgautriathlon, dem Höhepunkt des Jahres für uns NF2Runners am 20.08.17

Drückt mir die Daumen.

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