Nach einer Saison voller Highlights und zahlreicher „Entjungferungen“ (Erstes Trainingslager, erste Mitteldistanz, erstes 25h Rennen, etc.) hatte ich mir zum Abschluss der Saison den Frankfurt Marathon als letztes Highlight vorgenommen. Ich hatte einfach Lust darauf das Fahrrad in den Keller zu Stellen, den Neo in den Schrank zu hängen und zu laufen und zu laufen und zu laufen. Nicht ganz in Forrest Gump Manier aber ich hatte wirklich Lust auf die langen Läufe jenseits der 30km bei schönstem Sonnenschein.

Und von den Läufen hatte ich sehr viele! Anfangs noch unsicher, ob ich den Trainingsplan für 3:15 oder 3:30 Stunden nehmen soll dachte ich mir, ich versuche es mal mit dem 3:15er und schaue, wie weit ich damit komme. Ich glaube ich bin letztlich nie besser durch einen Trainingsplan gekommen und hatte auch niemals so häufig diese speziellen Läufe, die man schon bei der ersten Durchsicht des Trainingsplans entdeckt und sich denkt „oje, wie soll ich das denn schaffen?“ und bei denen man sich beim Anziehen der Laufklamotten denkt „Wahhhh gleich geht’s los – warum tue ich mir das an“. Wenn man dann aber nach quasi jedem dieser Läufe voller Endorphine nach Hause kommt, weil alles wie geplant oder noch besser geklappt hat, dann macht das zum einen Mut für den großen Tag – vor allem macht das aber tierischen Spaß!

Ich hatte also quasi die gesamten 12 Wochen richtig Spaß am Sport. Habe mich selbst überrascht und habe Vorgaben des Trainingsplans pulverisiert, bei denen ich vorher wirklich skeptisch war sie einzuhalten. Beispielsweise bei dem Halbmarathon den ich als Wettkampf laufen sollte und der 3 Minuten unter meiner persönlichen Bestzeit lag. Ich habe leider keinen Wettkampf in der Nähe gefunden und dachte schon, dass das ohne das Wettkampf-Adrenalin, die Gegner auf und die Zuschauer neben der Strecke verdammt schwierig wird. Am Ende habe ich die vorgegebene Zeit sogar um eine Minute unterboten. Oder auf der letzte 35km Lauf in denen ich die letzten 10km mit einem 4:30er Schnitt laufen sollte. Es hat geklappt und beim letzten Kilometer habe ich sogar eine 4:09 hingelegt. Es war also alles angerichtet für den großen Tag.

Der war dann leider nicht so toll. Quasi der erste wirklich schlechte Tag seit langem und der am Wettkampftag. Das ist schade aber ich habe inzwischen meinen Frieden damit gemacht, ein paar Fehler analysiert, die ich nicht wiederholen werde und ein bisschen Lehrgeld bezahlt. Ich mache es kurz: Ab km 15 hatte ich richtig fiese Magenschmerzen, die mich – mit kurzen Unterbrechungen – bis zum Ende begleitet haben. Es war mitunter richtige Quälerei und mir fehlte irgendwann einfach die Energie und auch der Wille weiter zu kämpfen, weil erst die 3:15 dahin schwand und dann auch die 3:20. Ich hätte wohl eine niedrige 3:20er Zeit schaffen können aber ich hatte mich über 20KM lang gequält und diese paar Minuten waren es mir das Mehr an Quälerei einfach nicht mehr wert. Also bin ich auf den letzten zwei drei Kilometern meist sehr langsam gelaufen. So hatte ich dann aber auch noch etwas vom Konzert am Abend und so habe ich auch noch ein Ziel für das nächste Jahr. Jetzt habe ich erstmal meine persönliche Bestzeit deutlich verbessert und versuche mich nicht allzu sehr zu ärgern, weil die Vorbereitung so gut lief und das Ergebnis so lala war. Die 3:15 knack ich schon noch 🙂

Fazit: Geile Zeit, geiler Sport und ich freue mich auf 2017!

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