IMG_0304Obwohl auch bei mir NF2 schon lange bekannt ist und ich einige Operationen hinter mir habe, hat mich die Krankheit zuletzt jahrelang in Ruhe gelassen und ich, sei es aus Faulheit, Dummheit oder Ignoranz, nur wenig Kontakt zu anderen Betroffenen, insbesondere zur Selbsthilfegruppe. Die Entwicklung bei NF2run.de habe ich dadurch total verpasst. Aber letztes Jahr schlug die Krankheit wieder zu und ebnete mir endlich den Weg zur SHG, in der ich Hilfe erfahren konnte und total nette Leute kennenlernen durfte.

Vollends begeistert war ich davon viele Sportler in der Gruppe anzutreffen und von der Möglichkeit zusammen unter dem Namen „NF2run.de – Wir helfen Tumorkranken“ bei Wettkämpfen zu starten. Ich gebe zu, ich bin ein „Wettkampf-Tier“, und Sport war für mich in meinem Leben schon immer sehr wichtig (böse Zungen behaupten – das Wichtigste ;-)). Unzählige Kilometer bin ich gelaufen und Rad gefahren, habe sportliche Herausforderungen und Gemeinschaften gesucht. Dieser „Kampfgeist“ hat mir geholfen so Einiges was mir NF2 und die damit verbundenen notwendigen Operationen beschert hat „wegzustecken“. Trotzdem musste ich mich, vor allem im Sommer, wegen diverser Einschränkungen immer mehr aufs Schwimmen konzentrieren. Und damit wollte ich jetzt auch in der Saison 2016 die Triathlon-Staffeln von NF2run.de unterstützen. Weil bei dieser Disziplin vor allem für 1,5 Km die Starter dünn gesät sind und ich, wie gesagt, Spaß an Herausforderungen habe, wollte ich auch gleich hiermit mein Debüt geben. Die Staffeln waren schnell ausgemacht und gemeldet. Ich freute mich tierisch darauf und war noch nie so häufig im Hallenbad, wie im vergangenen Winter. Sogar einen Trainer habe ich angeheuert, der mir einen wettkampftauglichen Kraulstil beibringen sollte. Da ich inzwischen nur noch mit einem starken Hörgerät überhaupt etwas hören konnte – im Wasser also gar nichts – „trafen“ wir uns jeweils nach 1-2 Bahnen immer am Beckenrand und der Trainer gab mir seine Anweisungen und Korrekturen auf dem „Boogie Board“ (Schreibtafel mit Löschtaste). Hat er prima gemacht und wir haben beide viel davon gelernt – Geduld und Toleranz vor allem. Danke Bernd!

Mir ging es aber immer schlechter und meine Hoffnung, dass ich noch etwas Zeit bis zur nächsten Operation habe bewahrheitete sich nicht. Letztlich musste ich alles absagen, die Teams im Stich lassen und ab ins Krankenhaus. Eigentlich ein unsportliches Verhalten, aber in der Gruppe ist das Verständnis für solche Situationen 100% gegeben. Wir leben schließlich alle mit dieser unberechenbaren Krankheit.

Ich habe es mal wieder geschafft. Ein hervorragender Operateur und bestimmt auch meine „sportliche“ Einstellung haben mir geholfen. In Kürze fange ich wieder mit dem Schwimmtraining an und darf wenigstens an dem letzten Triathlon in diesem Jahr in Rodgau einen „kleinen“ Schwimmstart absolvieren. Egal, Hauptsache dabei und nächstes Jahr geht es dann richtig los :-).

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